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Russland

7. Dezember 2022

Waffenstillstand über Weihnachten

Friedensgedenken am Freitag mit einem Appell zu einem Waffenstillstand über die Weihnachtstage

Internationaler-Appell-FI-Nottuln-2022-23Herunterladen

Nottuln.  „Lasst die Waffen schweigen. Schenkt den Menschen einen Moment des Friedens und öffnet den Weg zu Verhandlungen.“ Dieser Appell ist die Überschrift zu dem Friedensgedenken am Freitag um 18.30 Uhr auf dem Stiftsplatz in Nottuln. Gestaltet wird dieses Gedenken die Friedensinitiative Nottuln (FI). Zahlreiche Friedensorganisationen haben sich schon diesem Appell angeschlossen. Einen weihnachtlichen Waffenstillstand gab es inmitten des Ersten Weltkriegs, ein Symbol der Hoffnung und des Mutes, so die FI in ihrer Einladung. Er wurde von den Völkern der kriegsführenden Länder eigenmächtig vereinbart und führte zu einer spontanen Versöhnung. „Das ist der Beweis, dass selbst in den gewalttätigsten Konflikten nach den Worten von Papst Benedikt XV `die Kanonen zumindest in der Nacht, in der die Engel singen, schweigen können´.“ Und so wenden sich die Initiatoren des Appells u.a. das Internationales Friedensbüro und die Internationale Vereinigung der Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges (IPPNW) an die Regierungen der Kriegsparteien und an die Politiker der Welt: „Wir rufen auf, einen weihnachtlichen Waffenstillstand mit aller Kraft zu unterstützen und sich für einen Neubeginn der Verhandlungen zwischen beiden Seiten einzusetzen.“ Die FI hat den Appell auf ihre Homepage eingestellt und wird ihn auch beim Friedensgedenken in Nottuln verteilen. Jeder kann den Appell online unterzeichnen. https://www.christmasappeal.ipb.org/german-de

Kategorie: Allgemein, Kriegsdienstverweigerung, Russland

2. November 2022

Auf Demonstration nach Münster

Nottuln. „Die Lehre von 1648 heißt: Verhandeln statt schießen! Frieden schließen!“ Mit diesem Motto ruft auch die Friedensinitiative Nottuln e.V. (FI) auf zu einer Friedensdemonstration aus Anlass des Außenminister-Treffens der G7-Staaten in Münster im Rathaus des Westfälischen Friedens: „Themen des Gipfels werden der Krieg in der Ukraine und die Lieferung von Waffen und schwerem Kriegsgerät sein. Es droht eine
neue Eskalationsstufe in diesem Krieg!“ Um aus dieser gefährlichen Eskalationsspirale auszusteigen, fordern zahlreiche Friedensgruppen in Münster und Umgebung „Waffenstillstand und Verhandlungen jetzt! Keine Waffenlieferungen
in Krisengebiete! Keine Kampfpanzer in die Ukraine!“  Eine neue Friedensarchitektur für Europa unter Einschluss Russlands und unter Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen der Ukraine sei nötig.  Die eigentliche Demonstration beginnt schon um 14 Uhr. Mitglieder der FI fahren zu großen Kundgebung, die um 16 Uhr auf dem Prinzipalmarkt beginnt und wo unter anderem Eugen Drewermann reden wird. Treffen ist um 15:30 Uhr am Bahnhof in Appelhülsen.

Kategorie: Allgemein, Russland

28. September 2022

Friedensgedenken 30. September 2022

Menschen können Kriege beenden!

Nottuln. „Der Krieg beginnt im Denken der Menschen. Daher muss der menschliche Verstand auch fähig sein, Krieg zu beenden.“  So steht es in der Präambel der UNESCO,  der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Und dieser Satz steht über dem Friedensgedenken, das am Freitag, den 30.9.2022 um 18.30 Uhr diesmal die Friedensinitiative Nottuln e.V. (FI) gestalten wird. Mitglieder der FI werden Texte vortragen, die sich mit Krieg und Frieden allgemein, aber auch insbesondere mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigen und die Perspektiven zeigen, diesen Krieg endlich zu stoppen. Personen und Persönlichkeiten wie Papst Franziskus, ­UN-Generalsekretär António Guterres, Franz Alt, Margot Käßmann und Andreas Zumach werden zitiert, Leute, so die FI, die „in der gegenwärtigen Zeit, die geprägt ist durch den immer lauter werdenden Ruf nach Waffen und Sieg, die den Frieden bringen sollen, kaum zu Wort kommen.“  Die FI versteht diese Zitate als Impuls, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Robert Hülsbusch: „Seit vielen Wochen bemühen wir uns, Gespräche in Nottuln zu organisieren, Ideen und Meinungen über Wege aus diesem Krieg auszutauschen. Bisher vergebens.“  Ein Austausch findet im Moment deshalb online statt – über ein Diskussionsforum auf der Internetseite der FI.  Jeder ist eingeladen, seine Meinung dort zu artikulieren. www.fi-nottuln.de

Den musikalischen Rahmen des Friedensgedenkens gestaltet Ute Roddey, Musikerin und Musiklehrerin aus Hamburg.  Sie wird mit ihren Handpams meditative Klänge erzeugen. (Foto)

Kategorie: Russland

6. September 2022

Ukraine-Vortrag mit A. Zumach

       

Video-Vortrag – Montag, 12. September 2022 – 19.30 – 21.30 Uhr – Zoom (Zugang siehe unten!)


„Eine echte Zeitenwende – trotz Ukrainekrieg:
Für eine ökologische, militärfreie und sozial wie global gerechte Politik.“

Analysen und Perspektiven

Andreas Zumach, Journalist, Buchautor, Experte Intern. Politik, Berlin

Der dramatische Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen weltweiten Folgen beschäftigt die Friedensinitiative Nottuln (FI). Wie kann dieser Krieg beendet werden? Was kann dann kommen? Wie sieht eine neue europäische Friedens- und Sicherheitspolitik aus? Fragen zu Krieg und Frieden, auf die Andreas Zumach eine Antwort versucht. Die FI hat den bekannten Journalisten, Buchautor und Experte für internationale Politik wieder mal als Referent gewinnen können. Der Vortrag beginnt am kommenden Montag, den 12.9.2022 um 19.30 Uhr – per Zoom.  Die neuen Medien machen wieder eine bundesweite Vortragsveranstaltung möglich. Aufbauend auf seinen Vortrag vom März 2022 wird Zumach sehr detailliert mit vielen Fakten und Hintergrundinformationen den Fortgang des Ukraine-Krieges analysieren und Perspektiven aufzeigen – sowohl in die Richtung Eskalation als auch in Richtung Friedensschluss. Der März-Vortrag ist auf der Seite der FI Nottuln abrufbar. Über 20.000-mal wurde der Vortrag in den vergangenen Monaten angeklickt.  Der Zugang zum Online-Vortrag am kommenden Montag kann über die FI-Seite erfolgen. Weiter wird der Vortrag über den Youtube-Kanal der FI Nottuln gestreamt. Der Vortrag wird aufgezeichnet und kann auch später noch über die FI-Seite gesehen werden.

Nicht nur Russlands Krieg gegen die Ukraine, auch Kriege in anderen Weltregionen vernichten Leben, zerstören Lebensgrundlagen und Infrastrukturen. Eine klimagerechte Welt, die Pariser Klimaziele sind in akuter Gefahr, und die ökologischen Folgen von Kriegen und Klimakatastrophen bedrohen uns immer unmittelbarer in allen Lebensbereichen. Wie muss eine Friedenspolitik aussehen, die trotz des Ukrainekrieges die Transformation zu einer klimagerechten Welt fördert und die durch diesen Krieg noch verschärften Kosten dieser Transformation sozial und global gerecht verteilt?


Meeting-ID: 819 5072 5020    Kenncode: FI-Nottuln   

    https://us02web.zoom.us/j/81950725020?pwd=andCSGlDd0paRW9hdFhaZEk2ZFlyUT09

Der Vortrag wird darüber hinaus über den Youtube-Kanal der Friedensinitiative Nottuln live gestreamt.  Ohne Zugang und ohne Anmeldung kann dort jeder an diesem Vortrag teilnehmen.  

Kategorie: Allgemein, Russland

1. April 2022

Gedanken zum Ukraine-Krieg

Wir laden alle ein, ihre Gedanken und Meinungen zum Ukrainekrieg schreiben und so einen Austausch zu realisieren.

Siehe unten!

Frieden! Kein Krieg! Den Krieg sofort stoppen! Klar, das wollen alle. Das werden alle unterschreiben. Aber wie kann das gehen? Was sind erste Schritte, was sind Perspektiven? Wie kann es weitergehen? Auch mit der Sicherheitspolitik in Europa. Sind die Maßnahmen der Regierung richtig? Was stellen wir uns vor?
Da wird es große Unterschiede in den Meinungen geben. Lassen Sie uns gemeinsam nach einem Weg suchen.
Herzlichen Dank
Die FI Nottuln
Bitte freundlich und respektvoll bleiben. Wenn auch nicht ohne Emotionen.


10 Thesen zum Krieg in der Ukraine  – Gedankenanstöße

  1. Jeder Krieg ist ein Verbrechen – auch der Angriffskrieg auf die Ukraine
  2. Krieg hat immer eine Vorgeschichte.
  3. Das Wichtigste sind jetzt und sofort: Waffenruhe und Waffenstillstand
    (beide Seiten stoppen die militärischen Aktionen – bedingungslos – kein weiteres Töten und Zerstören). Wir können der Ukraine keine Vorschläge machen. Und dennoch ist das Gedanke erlaubt: Die militärische Verteidigung wird sofort eingestellt. Kein weiteres Blutvergießen, keine weiteren Zerstörungen.
  4. Zivilgesellschaftliche (kulturelle, sportliche und wissenschaftliche) Zusammenarbeiten müssen fortgesetzt werden ebenso die vielen Städtepartnerschaften.
  5. Mit Militär und Aufrüstung und gegenseitigen Bedrohungen ist kein Frieden möglich. („Violence doesn`t work!“)
  6. Deshalb keine weiteren Waffenlieferungen!
  7. Deshalb keine weiteren eskalierenden und militärischen Maßnahmen!
  8. Deshalb keine Aufrüstung: Kein 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr, kein 2% Ziel!
  9. Wir unterstützen:  Desertion, gewaltfreie Zivilgesellschaften in Russland, Ukraine und Belarus und legen hier und heute den Grundstein für eine neue Sicherheitspolitik und eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa.
  10. Wir setzen uns für den Abbau von Feindbildern ein, suchen Wege zur Entfeindung. 
    „Wir ziehen in den Frieden!“ (Udo Lindenberg)  „Wir sind mehr, als du glaubst!“
Roger-Reinhard-Gedanken-zum-KriegHerunterladen

Kategorie: Russland

28. März 2022

„Den Krieg vom Ende her denken!“

Video-Vortrag – vom 21. März 2022


Wissenschaftliche Analysen und Perspektiven —– siehe https://www.johannes-varwick.de/

mit Prof. Dr. Johannes Varwick, Halle-Wittenberg

Ukraine: „Eine kluge Deeskalationspolitik ist notwendig. Die Alternative sind Tod und Zerstörung und am Ende ein großer Krieg mitten in Europa“

Wissenschaftliche Analysen und Perspektiven

mit Prof. Dr. Johannes Varwick, Halle-Wittenberg

Nottuln. „Manchmal ist es das Beste, sich zu ergeben. Manchmal ist es richtig, dass der Klügere nachgibt!“  Es gibt Situationen, die so zum Verzweifeln sind, dass auch Wissenschaft an ihre Grenzen kommt. Ein beeindruckender nachdenklich stimmender Vortrag fand am Montagabend auf Einladung der Friedensinitiative Nottuln (FI) per Videokonferenz statt. Als Referent eingeladen war der Politik-Wissenschaftler Prof. Dr. Johannes Varwick von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der in diesen Tagen viel gefragt ist, zum Ukraine-Krieg Analysen zu liefern und Perspektiven aufzuzeigen – so vor ein paar Tagen noch im WDR. „Den Krieg in der Ukraine vom Ende her denken!“ Darum bemüht sich der Politikwissenschaftler und kommt dabei zu Erkenntnissen, die nicht immer jeder hören und verstehen will. Der Krieg ist noch lange nicht zu Ende. Die Eskalation wird weitergehen. Russland hat bisher nicht den Krieg mit voller Kraft geführt. Das bedeutet, so Prof. Varwick: Viele weitere Tote, noch mehr Zerstörung der Städte, Millionen Flüchtlinge. Und am Ende eine Ukraine, die in Schutt und Asche liegt, traumatisiert ist und dennoch Besatzung erleben muss. „Ist es da klug, bis zur letzten Patrone zu kämpfen, bis zum letzten Blutstropfen, wozu der Bürgermeister von Kiew und auch Präsident Salenskyj zurzeit aufruft?“ Der „heldenhafte Freiheitskampf“ werde nicht mit einem Sieg der Ukraine belohnt. Je mehr die Russen in die Enge gedrängt werden, um so mehr würde Putin die Eskalationsschraube anziehen.  Der öffentliche Druck werde beim Anblick der verheerenden Zerstörungen größer werden, Druck, dass die Nato mehr eingreife, mehr Waffen liefere, evt. den Luftraum schließe.  Nie sei die Gefahr eines großen Krieges in Europa, der auch mit Atomwaffen geführt werden könnte, größer gewesen nach dem Zweiten Weltkrieg.  Varwick: „Jede Maßnahme, die der Westen ergreift, muss bis zu Ende gedacht werden.“ Schon der Militärtheoretiker Clausewitz riet 1832, alle möglichen Szenarien „durchzuspielen“ und erst im Anschluss daran zu einer langfristigen Strategie zu gelangen. Und schon Clausewitz wusste, dass jeder Krieg eine Vorgeschichte auf politischer Bühne hat und keinesfalls aus heiterem Himmel entsteht. Und so beschäftigte sich Wissenschaftler Varwick auch intensiv mit der Vorgeschichte zum Ukraine-Krieg, ohne einen Zweifel daran zu lassen, dass dieser Angriffskrieg ein Verbrechen ist. Aber auch der Westen habe in den letzten 30 Jahren nicht immer klug agiert. Varwick zum Schluss: „Vielleicht ist über ein mögliches Szenario nachzudenken, dass Berlin oder Warschau zum Sitz einer ukrainischen Exil­regierung werden, die Ukraine entmilitarisiert wird und einen neutralen Status einnimmt. Was ist die Alternative: Wie blutig wird der andere Weg?“

Der vollständige Vortrag mit den Antworten auf viele Fragen der rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann auf dem Youtube-Kanal der FI nachgesehen werden.

Varwick-Ukraine-Flyer-1Herunterladen

Varwick (54) ist Professor für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von dort aus wird er zu einer Videokonferenz, die die FI einrichtet, hinzugeschaltet. Der Wissenschaftler, der zwischendurch auch an der Universität der Bundeswehr, an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg, lehrte, forscht zu den Themenbereichen internationale Organisationen (insbesondere Vereinte Nationen, NATO und EU), Europäisierung, internationale Sicherheit, deutsche und europäische Außenpolitik und internationale Ordnungspolitik und Probleme des Multilateralismus. Er machte sich auch einen Namen durch politikwissenschaftliche Lehrbücher, u. a. zu den Vereinten Nationen, zur NATO, zur Sicherheitspolitik und zu Grundfragen der Politikwissenschaft. In dieser hoch emotionalen Zeit – so die FI – ist es richtig, einen Wissenschaftler zu Wort kommen zu lassen, der nüchtern und sachlich analysiert und politische und militärische Strategien in ihren Konsequenzen aufdeckt. Und der auch perspektivische Lösungswege entwickelt. Die FI: „Die werden uns nicht immer gefallen. Die werden auch richtig wehtun. Aber wir sollten sie bedenken.“

Prof. Varwick vor ein paar Tagen in einem Interview: „Das Ziel muss sein, jedes weitere Blut­vergießen in der Ukraine zu verhindern. Ein mögliches Szenario ist, dass Berlin oder Warschau zum Sitz einer ukrainischen Exil­regierung werden, die Ukraine entmilitarisiert wird und eine russland­freundliche Regierung bekommt. Das wird den eigentlichen Konflikt nicht lösen, könnte aber weiteres Leid und Tote verhindern. Am Ende wird Russland in jedem Fall eine neue Regierung in Kiew einsetzen. Die Frage ist nur: Wie blutig wird der Weg dahin sein?“ Und „Es wird Jahrzehnte dauern, bis das Vertrauen zwischen dem Westen und Russland wiederhergestellt ist. Das ist eine Generationenaufgabe und wir werden jetzt eine jahrzehntelange Eiszeit in der internationalen Politik erleben.“

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch

Foto.  Prof. Dr. Johannes Varwick wird verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten des Krieges in der Ukraine skizzieren und in ihren Konsequenzen deutlich machen.

Diplomatie statt Eskalation

Ein Appell von IPPNW und IALANA

Diplomatie statt Kriegsvorbereitung
Den aufgeheizten Konflikt um die Ukraine friedlich lösen!


In dem aktuell gefährlichen Konflikt zwischen der NATO und Russland fordern wir die Bundesregierung auf, aktiv dazu beizutragen, die Eskalation zu stoppen und eine friedliche Lösung zu suchen. Dabei sollen alle bestehenden wechselseitigen völkerrechtlichen Verpflichtungen genutzt werden, um gegenseitige Sicherheit zu erreichen. Dauerhafte Sicherheit kann nicht gegeneinander, sondern nur miteinander erreicht werden.

Der Link zu der Unterschriftenseite ist https://www.ippnw.de/index.php?id=1108

Obwohl die Truppenkonzentration bedrohlich wirkt, will Russland erklärtermaßen keinen Krieg, sondern einen Vertrag, der seine Sicherheit gewährleistet und hat dazu zwei detaillierte Entwürfe vorgelegt, die in der Öffentlichkeit allerdings weitgehend unbekannt sind. Einige der Vorschläge enthalten weitgehende Maximalforderungen und Verhandlungsmasse für ein neues europäisches Sicherheitskonzept. Andere Vorschläge in den Vertragsentwürfen für gegenseitige Sicherheitsgarantien zwischen Russland und der NATO sowie zwischen Russland und den USA  sind einigungsfähig, z.B. zur Einrichtung von Telefon-Hotlines, für eine wechselseitige Unterrichtung über militärische Übungen und Manöver und die jeweiligen Militärdoktrinen (Art. 2, Vertragsentwurf NATO-Russland) oder der Vorschlag eines Verbotes einer Stationierung von landgestützten Mittel- und Kurzstreckenraketen in Gebieten, die es ermöglichen, das Gebiet der anderen Vertragsparteien zu erreichen (Art. 5).  Weitere zielen auf die Beendigung der nuklearen Teilhabe und den Abzug der US-Atomwaffen aus Europa (Art. 7 des Vertrags mit den USA). Im Artikel 1 heißt es: „Die Vertragsparteien lassen sich in ihren Beziehungen von den Grundsätzen der Zusammenarbeit, der gleichen und unteilbaren Sicherheit leiten. Sie werden ihre Sicherheit (….) nicht auf Kosten der Sicherheit der anderen Vertragsparteien stärken.“

Die Bundesregierung hat eine besondere rechtliche Verpflichtung gegenüber Russland: Am 9. November 1990 haben Kohl und Gorbatschow einen „Vertrag über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit“ geschlossen, der unverändert noch gilt. Art. 7 lautet: „Falls eine Situation entsteht, die nach Meinung einer Seite eine Bedrohung für den Frieden oder eine Verletzung des Friedens darstellt oder gefährliche internationale Verwicklungen hervorrufen kann, so werden beide Seiten unverzüglich miteinander Verbindung aufnehmen und bemüht sein, ihre Positionen abzustimmen und Einverständnis über Maßnahmen zu erzielen, die geeignet sind, die Lage zu verbessern oder zu bewältigen.“ Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre Gespräche im Sinne dieser Verpflichtungen zu intensivieren.

Wichtige einzuhaltende völkerrechtliche Verpflichtungen für die Lösung des aktuellen Konflikts ergeben sich insbesondere aus den Grundsätzen der UN-Charta zur friedlichen Streitbeilegung (Art. 2 Ziff. 3) und zum Gewaltverbot (Art. 2 Ziff. 4). Sie folgen auch aus der NATO-Russland-Grundakte vom 27. Mai 1997. Demnach unterliegt die dauerhafte Stationierung von substanziellen Kampftruppen in den neuen Nato-Ländern in der Mitte und im Osten Europas völkervertraglichen Beschränkungen. Die jetzt praktizierte lückenlose Rotation von NATO-Truppen an der NATO-Ostgrenze unterläuft Verpflichtungen des Abkommens. Forderungen der neuen NATO-Länder, die NATO solle sich darüber hinwegsetzen, muss widersprochen werden. Zu Recht erinnert Russland an die Formulierung im Schlussbericht des OSZE-Gipfels von 1999 in Istanbul, wonach jeder Teilnehmerstaat bei Änderungen seiner Sicherheitsstrukturen die Rechte aller anderen Staaten achten und seine Sicherheit nicht auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten festigen wird. Diese Zusage haben die NATO-Staaten beim OSZE-Gipfel im Dezember 2010 in Astana bekräftigt.

Wir appellieren an die Bundesregierung, die anstehenden Verhandlungen mit Respekt und unter Anerkennung der gegenseitigen Sicherheitsinteressen und unter Beachtung der bestehenden Sicherheitssysteme zu führen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Russland seit 1990 zunehmend seine Sicherheit an der Westgrenze durch die NATO bedroht sieht. Der Verzicht auf die Osterweiterung der NATO ist zwar nicht völkerrechtlich bindend vereinbart worden, war aber wiederholt Gegenstand von Gesprächen und Verhandlungen mit Vertretern der russischen Regierung.

Wir fordern die Bundesregierung auf, im folgenden Rahmen zu verhandeln:

  • verschärfte Bemühungen, das Waffenstillstandsabkommen Minsk II durchzusetzen und die Parteien davon abzuhalten, die territorialen Streitigkeiten hinsichtlich der Krim und des Donbass militärisch zu beenden.
  • Aktivierung aller noch bestehenden Gesprächskanäle zwischen Russland und NATO, um eine friedliche Lösung zu finden, die sowohl westliche als auch russische Sicherheitsbedenken anerkennt.
  • Stopp aller Maßnahmen, die gegenwärtig eine militärische Auseinandersetzung befördern. Dazu gehören der Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine, die Beendigung aller Truppenkonzentrationen beidseits der ukrainischen Ostgrenze, die Einrichtung eines Sicherheitsbereichs beiderseits der ukrainischen Ostgrenze, in dem alle Truppenbewegungen ab Divisionsstärke (= 5.000) der Gegenseite vorab gemeldet werden sowie die Unterlassung von Manövern in diesem Sicherheitsbereich.
  • rote Telefone insbesondere im Atomwaffenbereich; keine Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen in Europa sowie ein beidseitiger Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen.
  • Verhandlungen im Rahmen der OSZE über den russischen Vertragsentwurf mit dem Ziel einer europäischen Sicherheitsstruktur und einer Neubestimmung des Verhältnisses Russland-NATO im Geist der früheren Abkommen über gegenseitige Sicherheit.
  • Förderung aller Formen des kulturellen Austauschs und persönlicher Kontakte zwischen den Völkern von Russland und Deutschland, die in ihrer großen Mehrheit jeden Krieg in Europa ablehnen, sondern friedlich miteinander leben wollen.

Erstunterzeichner*innen:
Franz Alt, Journalist, Dr. Till Bastian, Publizist; Ralf Becker, Koordinator Initiative Sicherheit neu denken, Dr. med. Angelika Claußen, IPPNW-Vorsitzende; Daniela Dahn, Schrifststellerin,  Ulrich Frey, Mitglied im Vorstand der Martin-Niemöller-Stiftung e.V.; Dr. Heiner Fechner, Vorstände der IALANA, VDJ und EJDM; Prof. Dr. i. R. Albert Fuchs, Bernd Hahnfeld, IALANA, Gert Heidenreich, Schriftsteller und ehem. PEN-Vorsitzender West, Gisela Heidenreich, Buchautorin, Prof. Dr. i.R. Helwart Hierdeis, Erziehungswissenschaftler;Michael Karg, Propst i.R., Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung e.V., Prof. Mohssen Massarrat, wiss. Beirat der IPPNW; Michael Müller, Bundesvorsitzender der Naturfreunde Deutschlands und Parl. Staatssekretär a.D.; Prof. Dr. Norman Paech, Dr. med. Lars Pohlmeier, IPPNW-Vorsitzender, Pamela Rosenberg, ehem. Intendantin der Berliner Philharmoniker,
Amela Skiljan, stellvertretende Vorsitzende IALANA,, Prof. Dr. i.R. Gert Sommer, Prof. für Klinische Psychologie und Konfliktforschung, Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin a.D., Peter Vonnahme, Richter am Bayer. Verwaltungsgerichtshof i.R., Mitglied von IALANA

Herausgeber*innen:
Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in soziale Verantwortung (IPPNW)
www.ippnw.de, Tel. 030 698074-0
Deutsche Sektion der International Association of Lawyers against Nuclear Arms (IALANA)
www.ialana.de, Tel. 030 20654857
3. Februar 2022

Kategorie: Allgemein, Russland

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