Unsere Analyse
Das Überleben von Nord und Süd steht auf dem Spiel!
Die Lebensgrundlagen aller Menschen sind bedroht!
Keiner kommt mehr an der Erkenntnis vorbei: Das Überleben der Menschheit steht auf dem Spiel und die natürlichen Lebensgrundlagen sind unmittelbar bedroht. Und zwar durch die Menschen und deren Art des Wirtschaftens.
Solange 20 % der Weltbevölkerung für sich 80 % der Energiereserven, der Rohstoffe und Einkommen beanspruchen, aber auch 80 % der CO2 Emissionen und Rüstungsausgaben zu verantworten haben, wird es keinen Frieden zwischen den Menschen und mit der Natur geben (siehe Frieden- und Ökologie-Programm).
Solange sich die Welthandelsbedingungen – durch die reichen Industrieländer diktiert – kontinuierlich zuungunsten der Länder des Südens verschlechtern, werden Hunger und Armut nicht beseitigt.
Solange die Militarisierung des Südens – mit massiver Unterstützung des Nordens – voranschreitet, werden die Ressourcen für eine gerechte Entwicklung fehlen und Gewalt und Kriege zunehmen.
Solange der Süden auf dem Hintergrund seiner Auslandsverschuldung mehr an den Norden zahlt, als er von dort an Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit bekommt, haben die demokratischen Ansätze im Süden wenig Chancen.
Die Auswirkungen dieser Fehlentwicklungen betreffen auch uns Menschen im Norden. So kennt das Klima keine Nord-Süd-Grenzen. (siehe Ökologie-Programm) werden Tendenzen, Europa zur Festung auszubauen, nachhaltig unsere Lebensqualität einschränken. Ein neuer kalter Krieg – diesmal zwischen Nord und Süd – droht.
An dieser Einsicht kommen wir nicht mehr vorbei:
Unser Lebensstil, unser Produktions- und Konsummodell sind schon jetzt global nicht mehr zu verantworten, vor allem aber sind sie nicht auf alle Menschen der Erde übertragbar. Dies würde zum unmittelbaren ökologischen Kollaps führen (siehe Ökologie- und Frieden-Programm).
Unsere Vision
Gerechte Entwicklungen in einer ungeteilten Welt
Diesem Trend setzen wir unsere Vision einer gerechten Entwicklung entgegen. Unsere Vision umfasst die ganze Welt, eine ungeteilte Welt, in der es keinen „Süden“ und „Norden“ und nicht einen entwickelten, reichen und dominierenden Teil sowie einen anderen Teil gibt, der unterentwickelt und arm ist und beherrscht wird. Unsere Vision ist eine Welt der Chancengleichheit, in der einander kreuzende Interaktionslinien politischer, wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und wissenschaftlicher Natur die wechselseitige Abhängigkeit der Menschen anerkennt und unterstützt. Unsere Vision ist eine Welt, in der die Staaten in ihrer Vielfalt zwecks Verwirklichung gemeinsam vereinbarter Ziele zusammenarbeiten, in der Frieden, Sicherheit und Würde das Grundrecht aller Menschen und Völker sind, in der alle vom wissenschaftlichen Fortschritt profitieren und in der die globalen Ressourcen klug genutzt werden, um die Bedürfnisse aller zu befriedigen und nicht nur das beschränkte Selbstinteresse einiger weniger.
Unsere Definition einer gerechten Entwicklung beinhalten, dass nicht nur die Länder des Südens „Entwicklungsländer“ sind, sondern ebenso die Länder der nördlichen Halbkugel.
Der Weg
Chancengleichheit auf dem Weltmarkt
Unabhängigkeit
Von entscheidender Bedeutung wird sein, langfristig die Welthandelsbedingungen zu ändern. Die Süd-Süd-Kooperation muss verstärkt werden. Eigenständige regionale Wirtschaftsräume müssen entwickelt werden. Diese eigenständige Entwicklung setzt die Beteiligung und die Entfaltungsmöglichkeit aller Menschen voraus, also Demokratie, individuelle Freiheiten und Rechtsstaatlichkeit. Wenn der Süden, seine Nationen, Regierungen, Völker und Nicht-Regierungsorganisationen handeln und gemeinsam vorgehen, besitzt er das Potential, sich selbst zu verändern und die Welt auf unsere Vision der Zukunft – eine ungeteilte Welt – hinzubewegen. Der Prozess wird langwierig und schwierig sein. Für diesen Prozess sind Verbündete im Norden willkommen und notwendig.
Erste Schritte:
Konkrete Schritte, die die Länder des Nordens und somit auch die Bundesrepublik sofort tun können sind:
o Schulden streichen!
o Nord-Süd-Transfer erhöhen!
o CO2 reduzieren!
o Waffenexporte einschränken!
o Engagierte Entwicklungszusammenarbeit und – unterstützung
Unsere Projekte in Nottuln und in der Region
Initiierung und Mitarbeit im Aktionskreis Joao Pessoa.
1995 lud die Friedensinitiative alle Eine-Welt-Gruppen aus Nottuln zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein. Das Resultat: der „Aktionskreis Joao Pessoa“, ein Zusammenschluss der entwicklungspolitisch arbeitenden Gruppen in Nottuln: FI Nottuln, Kindernothilfe, Missionsausschuss der Kath. Kirche, Ev. Kirche, Gymnasium Nottuln, …
Seitdem arbeiten die Gruppen eng zusammen,
- unterstützen ein gemeinsames Projekt in Brasilien (Joao Pessoa)
- planen gemeinsam Veranstaltungen
- o Informationsveranstaltung zu entwicklungspolitischen Themen
- o Initiierung gemeinsamer Projekte mit Organisationen aus dem Süden (z.B. zum Thema Energie; Fairpla.net)
- o Entwicklungsarbeit in Deutschland („sustainable Germany“)
- o Förderung kommunaler Entwicklungspolitik (z.B. Entwicklungsverträglichkeitsprüfung, Städtepartnerschaften, aber auch angepasste Energie- und Verkehrspolitik
- usw.)
- o Initiierung und Mitarbeit im Prozess Lokale Agenda 21 Nottuln.