„Erinnerung, Versöhnung, Frieden“
2008 begann die Diskussion bezüglich einer Überplanung dieser Kapelle.
Die Friedensinitiative Nottuln (FI) hatte den Antrag gestellt, dass auch in Nottuln dem „Unbekannten Deserteur“ ein Denkmal errichtet wird. Die breite Diskussion darüber mündete in den Vorschlag des damaligen Pfarrdechants Bernhard Tietmeyer, doch diese Kapelle, die bis dahin als „Kriegergedächtnis-Kapelle“ diente, zu überplanen. Intensive Gespräche fanden zwischen der Katholischen Kirchengemeinde, der Kameradschaft Ehemaliger Soldaten und der Friedensinitiative statt.
Das Ergebnis ist die heutige Kapelle: Statt der dunklen Türen mit dem Eisernen Kreuz laden nun helle, mit durchsichtigem Glas besetzte Türen in die Kapelle ein. Der Schriftzug, in diese Glastüren eingraviert, verrät die neue Funktion der Kapelle: „Erinnerung, Versöhnung, Frieden“. Und auch im Innern der Kapelle wurde „aufgeräumt“. Die wichtigste Neuerung: Der in Stein gemeißelten Spruchs „Die Heimat neigt sich in Ehrfurcht, Treue und Dankbarkeit vor der Größe Eures Opfers!“ wurde entfernt. Nun sind zwei kurze Texte auf die weißen Wände der Kapelle aufgebracht: „Wir gedenken aller im Krieg Vermissten und Getöteten aus Nottuln.“ Und: „Wir gedenken aller, die durch ihr Nein zum Krieg gelitten haben und leiden.“ An der rechten Seite liegt weiter das Buch mit den Namen der getöteten Soldaten aus Nottuln. Links gegenüber ist nun – hier an dieser Stelle – eine „Mitmach“-Wand. Ein Zitat aus dem Evangelium nach Lukas dient als Überschrift und Motto: „…unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens“ (Lk 1,79).
Dort können Besucher der Kapelle ihre Gedanken zum Thema Frieden anpinnen. Den Schlüssel für die Kapelle kann jede/r im Café am Stiftsplatz (Fam. Klein) ausleihen.
„Frieden braucht Versöhnung und Versöhnung ist ohne Erinnerung nicht möglich!“ Mit diesen Worten eröffnete 2009 der damalige Pfarrdechant Bernhard Tietmeyer die neu gestaltete Kapelle.