Atombunker unter der ehemaligen Hauptschule wieder in Betrieb nehmen!
FI regt an, dass auch die Gemeinde Nottuln sich auf einen Atomkrieg vorbereitet.

Bürgeranregung nach § 24 der GO NRW
„Auch Nottuln muss und sollte sich auf einen atomar geführten Krieg vorbereiten.“ Mit einer Bürgeranregung wendet sich nun die Friedensinitiative Nottuln (FI) an den Gemeinderat und absolviert damit eine Kehrwende ihrer bisherigen Politik. Wenn es nach der FI geht, beschließt der Rat, dass die Verwaltung beauftragt wird, für die Gemeinde Nottuln und ihre Bürgerinnen und Bürger ein Notfallkonzept für den Fall einer atomaren militärischen Auseinanderansetzung auszuarbeiten und dem Rat vorzustellen.“ Zum Hintergrund der Bürgeranregung weist die FI auf die augenblickliche Verteidigungspolitik der Bundesregierung hin sowie auf die veränderte Stimmung in der deutschen Bevölkerung: „Die atomare Aufrüstung schreitet ungebremst voran. Die Nato und die Bundeswehr üben wieder den Atomkrieg und bereiten sich auf diesen vor. Die Politik findet wieder mehr Zustimmung in der Bevölkerung – sicher auch in Nottuln.“ Die Bundeswehr werde Mitte Oktober 2023 im Rahmen des NATO-Manövers „Steadfast Noon“ erneut üben, wie man Atombomben an Tornado-Kampfjets anbringt und diese Bomben im Einsatzziel abwirft. Dieses Manöver findet – so die FI – jedes Jahr europaweit mit Beteiligung der USA und aller NATO-Staaten der „Nuklearen Teilhabe“ statt. In der neuen „Nationalen Sicherheitsstrategie“ der Bundesregierung vom 14. Juni 2023 sei klar dargelegt: „Wir müssen im transatlantischen Bündnis in der Lage und entschlossen sein, allen militärischen Bedrohungen entgegentreten zu können – nuklear, konventionell …“.
Nottuln sei mit großer Sicherheit in den Zielkoordinaten Russlands: Nottuln liegt genau zwischen zwei potenziellen Angriffszielen. Im Osten die Garnisonsstadt Münster mit dem deutsch-niederländischen Korps, von dem aus militärische Aktionen im Osten vorbereitet, geplant und koordiniert werden. Im Westen die Stadt Dülmen mit dem neuen US-amerikanischen Waffenlager Tower Barracks. Hier lagern die Amerikaner seit 5 Jahren Waffen bis hin zu Panzern, die im Kriegsfall schnell Richtung Ostfront gebracht werden sollen. Gerade auch Nottuln müsse einen Atomschlag einkalkulieren und sich darauf vorbereiten. Vielfältige Ideen schlägt die FI dazu vor: Diese reichen von der Wiederinbetriebnahme des Atombunkers unter der ehemaligen Hauptschule Nottuln (jetzt Steverschule) über das Suchen weiterer geeigneter Schutzräume für die Bürgerinnen und Bürger für den Fall einer atomaren Auseinandersetzung bis hin zu konkreten Übungen im Krankenhaus, bei der Feuerwehr und auch für die Bevölkerung. Darüber hinaus schlägt die FI vor, dass die Gemeinde sich nicht weiter für die Abschaffung aller Atomwaffen engagiert. Der Bürgermeister solle das Städtebündnis „Bürgermeister für den Frieden“ verlassen. Auch das seit 40 Jahren stattfindende Hiroshima-Gedenken soll nicht mehr durchgeführt. Die FI: „All diese Maßnahmen haben keinen Erfolg gehabt. Im Gegenteil: Die atomare Aufrüstung und die atomare Bedrohung haben zugenommen. Und der Anteil der deutschen Bevölkerung, der dieser Politik zustimmt, wächst. Sicher auch in Nottuln.“ Hinzu komme, dass diese Aktionen kaum Resonanz in der Nottulner Bevölkerung gefunden hätten. Die FI: „Der Sinn dieser Aktionen ist nicht vermittelbar gewesen.“

Fotos: In den 1980er Jahren demonstrierten Mitglieder der FI Nottuln mit einer Blockade gegen den Atombunker unter der damaligen Hauptschule. Der Bunker war das Ausweichquartier für die Bezirksregierung Münster.
Quelle – WN
40 Jahre lang organisierte die FI zusammen mit dem Bürgermeister Gedenkveranstaltungen am Hiroshima-Tag. Die FI: „Die Resonanz in der Bevölkerung war in der Regel mäßig. Erfolg hatten diese Veranstaltungen nicht!“
Quelle: Dieter Klein, WN
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