Prof. Dr. BlÀsius Vortrag: Atomkrieg aus Versehen
Nottuln. „Die Gefahr eines Atomkrieges aus Versehen wird in den nĂ€chsten 20 bis 30 Jahren enorm ansteigen – mit dramatischen Folgen fĂŒr die gesamte Menschheit.“ Eindringlich warnte am Donnerstagabend in seinem Vortrag. Prof. Dr. Karl Hans BlĂ€sius vor der sich in den nĂ€chsten Jahren zuspitzenden Gefahr, die von Atomwaffen ausgeht. Seit Jahren beschĂ€ftigt sich der Wissenschaftler an der Hochschule Trier im Fachbereich Informatik mit den Themen Logik, Dokumentanalyse und vor allem mit der Problematik der KĂŒnstlichen Intelligenz (KI).

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Die Ergebnisse trug nun Prof. BĂ€sius im Rahmen einer Videokonferenz, zu der die Friedensinitiative Nottuln (FI) eingeladen hatte, vor: Die Krisen nehmen zu. Die Gefahr internationaler Spannungen wird gröĂer. Die Wahrscheinlich fĂŒr Fehlalarme in Krisensituationen wird gröĂer. Die Atomraketen werden immer schneller, die Vorwarnzeiten kĂŒrzer. Cyberangriffe machen die Welt unsicherer. Die zunehmende Investition in autonome Waffen lĂ€sst die Menschen immer weniger Möglichkeiten, in Krisen- und Fehlalarmsituationen noch einzugreifen. Es bleibt kaum noch Zeit dafĂŒr, die EinfĂŒhrung KĂŒnstlicher Intelligenz macht dies zum Teil unmöglich. So der Argumentationsstrang des Wissenschaftlers. Kommt mangelndes Vertrauen der LĂ€nder untereinander hinzu und mangelnde Kommunikation zwischen den fĂŒhrenden Politikern in der Welt, werden die Gefahren eines Krieges, auch eines Atomkrieges aus Versehen gröĂer. Prof. Dr. BlĂ€sius: „Das Ăberleben der Menschheit kann von einzelnem Menschen oder auch von einer Maschine abhĂ€ngen.“
AusfĂŒhrlich schilderte der Wissenschaftler, wie bei den AtommĂ€chten die FrĂŒhwarnsysteme (FWES) funktionieren und wie Fehlalarme vorprogrammiert sind. Dabei zitierte BlĂ€sius fĂŒhrende
MilitĂ€rwissenschaftler auch in der Bundesrepublik, so Lahl und Varwick, die in ihrem neuen Buch âSicherheitspolitik verstehenâ (2021) zu dem Urteil kommen: „Je mehr nukleare Akteure âmitspielenâ, je ausgereifter die technischen Entwicklungen werden und je komplexer sich damit das strategische Entscheidungsfeld um nukleare EinsĂ€tze und Einsatzdrohungen gestaltet, desto höher wird das Risiko einer mangelnden internationalen Beherrschbarkeit der Kategorie nuklearer Waffen.â