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14. Oktober 2025

„Perspektiven der Hoffnung“

VHS und Friedensinitiative Nottuln: „Lust auf Zukunft!“

Prof. Dr. Michael Quante, Uni MS

„Perspektiven der Hoffnung“

Philosophische Impulse (Benjamin, Bloch, Camus und Jaspers) für unsere Gegenwart.

Ein diagnostischer Vortrag, ein Experiment, viele Fragen, ein anregendes Gespräch.

Nottuln. „Um es gleich vorweg zu sagen: Wenn es wirklich auf die Hilfe von Philosophen ankommt, dann steht die Sache nicht mehr gut!“ Der Einstieg in den Abend hatte es schon in sich. Am Montagabend hatten die VHS Coesfeld und die Friedensinitiative Nottuln den Philosophen Dr. Michael Quante, Professor an der Universität Münster, zum Vortrag eingeladen. Thema des Abends: „Perspektiven der Hoffnung – Philosophische Impulse für unsere Gegenwart.“  „Hoffnungen werde ich Ihnen nicht machen. Das ist nicht meine Absicht. Aber ich werde dafür werben, sich die eigene Welt mal mit den Mitteln der Philosophie zu vergegenwärtigen. Das kann eine Hilfe sein, mit diesen problematischen Zeiten klarzukommen, auch eine Unterstützung, wenn man mit anderen zusammen politisch handeln will oder auch nicht weiß, an welchen politischen Strömungen man andocken soll oder will.“  Und so wurde es ein „Experiment“ (Quante), auf das sich die über 60 Teilnehmer des Abends – das zeigte die anschießende anregende Diskussion – gut einließen. Antworten könne er nicht geben, aber Fragen stellen. Es werde eine Art „diagnostischer“ Vortrag. Und dann folgte eine spannende Stunde beginnend mit Gedanken von Ludwig Wittgenstein: „Wenn wir über die Welt nachdenken, dann erzielen wir in der Regel suboptimal Ergebnisse. Wir befinden uns immer im Banne eines Bildes sind. Durch dieses Bild werden wir gesteuert, ohne es zu merken (Bann).“  Dieser Bann habe dann die Konsequenz, dass nur eine bestimmte Option (z.B. politischen Handels) uns in den Sinn komme. Haben zwei Menschen unterschiedliche Bilder oder gar auseinanderdriftende Bilder im Hinterkopf, dann sei Kommunikation schwer bis unmöglich. Die Philosophie habe die Aufgabe, die Bilder sichtbar zu machen, Transparenz herzustellen. Quante: „Gerade wenn wir uns im Alltag über die großen Nachhaltigkeitsfragen verständigen wollen, über Frieden, Klima, Gerechtigkeit, gerade dann sind wir im Banne von sehr alten, sehr tief abgesunkenen Bildern. Passen die eigentlich zusammen? Und was bedeutet dies für unsere Hoffnungen in dieser Zeit?“

Vier große Denker des 20. Jahrhunderts — Walter Benjamin, Ernst Bloch, Albert Camus und Karl Jaspers — wurden im Vortrag vorgestellt. Alle vier hätten, so Quante, in vergleichbaren Krisenzeiten unterschiedliche, aber aufschlussreiche Antworten gegeben. Der Wissenschaftler aus Münster: „Ihre Gedanken helfen uns, Hoffnung als ethische Haltung zu verstehen, die individuelle Verantwortung, gesellschaftlichen Gestaltungswillen und menschliche Würde umfasst“.

Das „Prinzip Hoffnung“ von Ernst Bloch laute: „Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch.“ Wir alle hätten, so Bloch, den Wunsch, ins Utopia zu gelangen. Wir könnten gar nicht anders, hätten alle diese Hoffnung. Der Mensch müsse jedoch selbst sich als Handelnder begreifen und aktiv werden und eingreifen.

Anders dagegen Walter Benjamin. Dieser Philosoph bricht mit der Vorstellung, dass der Mensch sich sein Glück selbst schaffen kann. Wir seien auf die göttliche Erlösung angewiesen. Zukunft sei nicht zu gestalten. Wir bräuchten den Erlöser. Das sei die Hoffnung der Menschen.

Der Existenz-Philosoph Karl Jaspers appellierte direkt an das einzelne Subjekt und sah Hoffnung so: „Jeder muss wissen, wo er steht und wofür er wirken will.“ Es komme auf mich an. Kein anderer werde diese Verantwortung übernehmen. Es sei die Aufgabe, ja die Schuld, eines jeden einzelnen, die Welt so zu verändern, dass Glück und Hoffnung möglich seien. Voraussetzung dazu seien Liebe zu sich und den anderen Menschen und der Bezug zu einer Transzendenz, zu einer religiösen Jenseitsperspektive.

„Ich empöre mich, also sind wir.“ Albert Camus, ein anarchistisch, individual ethisch denkender Philosoph, steht für die „Revolte“. Im Unterschied zur Revolution ist die Revolte ein individueller Protest, wo jemand aufsteht und sagt: „So nicht! Nicht mit mir!“ Dabei wird nicht nach der Sinnhaftigkeit des Protestes gefragt. Die Welt hat keinen Sinn, ist die Antwort von Camus. Sie ist weder optimistisch noch pessimistisch zu interpretieren. Alles läuft einfach ab. Für Camus gibt es keine Hoffnung, es geht für ihn nur darum, anständig und solidarisch zu sein. Ohne zu wissen oder anstreben, dass es gut ausgeht. Wie Sisyphos hält man alles aus, ist glücklich dabei und solidarisch. Man demonstriert einfach nur Menschlichkeit. Weil wir es wollen.

Mit Fragen schloss Prof. Dr. Quante seinen Vortrag: „Sind wir im Bann (mindestens eines) dieser Bilder? Welche Nebenwirkungen haben sie dann für demokratisches Denken und Handeln? Hoffen wir auf eine Erlösung oder sind wir nur an Rebellion interessiert, nicht wissend, wie es ausgeht?  Was sind Ihre Motivationen für Ihr politisches Handeln angesichts der vielen Krisen?“  Und weiter konkret gefragt: „Warum übernehmen Sie trotz der vielen Krisen, trotz der Verzweiflung immer noch Verantwortung? Was sind Ihre Bilder:  Sind Sie der mit dem Stein, der mit der Hoffnung auf Erlösung, der das Utopische erstrebt oder ist es schlicht Ihre moralische Quelle, fundiert z.B. im Christentum, die Sie nicht ruhen lässt.“ Genug Stoff für eines anregendes zum Teil sehr persönliches Gespräch mit dem Publikum.  Die Antworten fielen – wie kann es anders sein – sehr unterschiedlich aus.  Viel Zustimmung fand am Ende des Abends das Zitat von Friedrich Hölderlin: „Nah ist und schwer zu fassen der Gott. Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“

Wer weiter mit Prof. Dr. Quante diskutieren möchte, wer Fragen hat, kann sich per Mail an ihn wenden:  michael.quante@uni-muenster.de 


Ankündigung

VHS und Friedensinitiative Nottuln: „Lust auf Zukunft!“

Prof. Dr. Michael Quante, Uni MS

Philosophische Impulse (Benjamin, Bloch, Camus und Jaspers) für unsere Gegenwart.

Nottuln. Zum vierten Mal kommt im Rahmen der Vortragsreihe „Lust auf Zukunft“ am Montag, 27.10.2025 um 19.30 Uhr Prof. Dr. Michael Quante nach Nottuln. Wieder ins Forum des Gymnasiums. Wer die Vorträge des Philosophen an der Universität Münster in den letzten Jahren verfolgt hat, so die Organisatoren der Reihe, weiß: Es wird wieder ein nachdenklicher Abend, mit interessanten Impulsen, die zur Reflexion unseres Alltags und unseres Lebens anregen. Und erwartet werden kann, dass der Referent auch „gegen den Strich bürstet“ so eine lebendige und kontroverse Diskussion auslösen wird.

Das Thema an diesem Abend, zu dem die VHS Coesfeld und die Friedensinitiative Nottuln einladen: „Perspektiven der Hoffnung“. Prof. Dr. Quante: „Die Herausforderungen unserer Zeit führen leicht zu einem lähmenden Pessimismus. Daher stellt sich die Frage, wie wir heute hoffnungsvoll über unsere Zukunft nachdenken können, ohne in einen naiven Optimismus zu verfallen.“ Vier große Denker des 20. Jahrhunderts — Walter Benjamin, Ernst Bloch, Albert Camus und Karl Jaspers — werden im Vortrag zu Wort kommen und deren Gedanken interpretiert und eingeordnet, um sich der Leitfrage des Abends zu nähern. Alle vier hätten, so Quante, in vergleichbaren Krisenzeiten unterschiedliche, aber aufschlussreiche Antworten gegeben. Der Wissenschaftler aus Münster: „Ihre Gedanken helfen uns, Hoffnung als ethische Haltung zu verstehen, die individuelle Verantwortung, gesellschaftlichen Gestaltungswillen und menschliche Würde umfasst“.

Dr. Quante ist Professor für Praktische Philosophie und Sprecher des Centrums für Bioethik an der Universität Münster sowie Prorektor für Internationales und Transfer der WWU.

Die Hauptarbeitsgebiete des Philosophen Dr. Quante sind der Deutsche Idealismus (insbesondere Hegel und Marx), die Philosophie der Person, Ethik und biomedizinische Ethik. Seine zahlreichen Arbeiten sind in mehrere Sprachen übersetzt worden.  Zu dem Vortrag mit anschließendem Gespräch sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Der Eintritt kostet 5 Euro. www.fi-nottuln.de

Mit freundlichen Grüßen

Robert Hülsbusch

Foto: Schon zum vierten Mal beteiligt sich Prof. Dr. Quante an der VHS/FI-Reihe „Lust auf Zukunft“ und bereichert mit philosophischen Aspekten das Nachdenken über unsere Zukunft.

Kategorie: Lust auf Zukunft

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