Nein – schießen werde ich nicht!
Kinder/Jugendliche verweigern den Kriegsdienst!
Eltern machen mit!
Nottuln. „Jetzt den Kriegsdienst verweigern!“ Eine neue Aktion „Meine Kinder nicht!“ startet die Friedensinitiative Nottuln e.V. (FI) in diesen Tagen. Der Krieg in der Ukraine zeige: „Der Frieden ist nicht selbstverständlich, er ist sehr fragil. Und schnell kann auch unser Land in einen Krieg hineingezogen werden.“ „Meine Söhne geb ich nicht“, sang Reinhard Mey schon 1986 und das könne noch einmal sehr aktuell werden. Viele Eltern könnten sich nicht vorstellen, dass ihre Kinder als Soldaten eingezogen werden und dann möglicherweise töten müssten oder getötet werden. An diese Eltern und an deren Kinder richtet sich die Aktion „Meine Kinder nicht!“ Diese Eltern sollten jetzt mit unseren Kindern reden und sie bitten, den Kriegsdienst zu verweigern bzw. ihn erst gar nicht anzutreten. Dabei leistet die FI Nottuln Unterstützung und Beratung. Viele Jahre lang hat die FI erfolgreich junge Männer, aber auch Reservisten bei dem Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer unterstützt. Dieses Engagement nimmt die FI nun wieder auf. Mit einem Musterbrief an das Einwohnermeldeamt zeigt die FI, wie Jugendliche der Weitergabe der eigenen Daten an die Bundeswehr widersprechen können. Mit einem Leitfaden zeigt sie allen, wie ein Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer (KDV) nach Artikel 4 Absatz 3 des Grundgesetzes zu stellen ist. Der KDV-Antrag muss folgende Dokumente umfassen: a) Antragsschreiben mit Berufung auf Art. 4 Abs. 3 GG, b) Vollständiger tabellarischer Lebenslauf, c) Persönliche Darlegung der Gewissensentscheidung. Der KDV-Antrag wird nicht auf dem Dienstweg gestellt, sondern an das zuständige Karrierecenter der Bundeswehr (hier in Coesfeld) geschickt. Dieses leitet den Antrag an das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Köln zur Entscheidung über den KDV-Antrag weiter.
Bei der Ausformulierung der Beweggründe, die schriftlich dargelegt werden müssen, kann die FI beratend Unterstützung anbieten. In einer PM weist die FI auf Meldungen der Westfälischen Nachrichten (WN) hin, wonach die Anzahl der Anträge auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer trotz Aussetzung der Wehrpflicht in den letzten Monaten angestiegen ist. Die WN: „Die Wehrpflicht in Deutschland ist ausgesetzt, nicht abgeschafft. Im Verteidigungsfall können alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren eingezogen werden – sofern sie den Kriegsdienst nicht verweigert haben.“ Mit Reinhard Mey schließt die FI ihren Aufruf zur Aktion „Meine Kinder nicht!“: „Sie werden nicht in Reih‘ und Glied marschieren, durchhalten, kämpfen bis zuletzt, auf einem gottverlass′nen Feld erfrieren und elendig krepieren, während die Befehlshaber in weichen Kissen sitzen.
Für nichts in der Welt werden sie in den Krieg ziehen.“
Mit freundlichen Grüßen
Robert Hülsbusch
KDV-Beratung: Die FI unterstützt, hilft. So wird es einfach – info@fi-nottuln.de Tel. 02502-9754
Reinhard Mey sang schon 1986: „Meine Söhne geb ich nicht. Foto: Gerald Matzka; WN 6.2.2020