Eine kleine Friedensreihe der FI Nottuln und der VHS Coesfeld

Nottuln. „Lust auf Zukunft! – Positive Visionen und Handlungsmöglichkeiten in gefährlichen Zeiten“. Mit diesem Titel starten im Oktober die VHS Coesfeld/Nottuln und die Friedensinitiative Nottuln (FI) eine kleine Friedensreihe. Damit setzen sie ihre gemeinsame Veranstaltungsserie, die schon 2019 als Format viel Resonanz fand, fort. Dass so viel Zeit verging, ist der Pandemie geschuldet. Fünf Veranstaltungen sind geplant, zu der beide Organisationen alle Bürgerinnen und Bürger in Nottuln und darüber hinaus einladen. Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen mit interessanten Referentinnen und Referenten beträgt 5 Euro. „Die Zeiten sind schwierig geworden, ja auch gefährlich“, schreiben VHS und FI in ihrer Einladung. „Arm und Reich driften auseinander, die Klimaveränderung zeigt schon ihr zukünftiges Gesicht, lässt uns kaum noch Zeit, die Katastrophe abzuwenden, die Spannungen in Europa nehmen zu, der Kalte Krieg lässt uns schon frieren, ein neues atomares Wettrüsten droht, die Zukunft eines gemeinsames Hauses Europa steht auf dem Spiel… Die Reihe ließe sich fortsetzen. Und nun ein heißer Krieg in Europa. Der völkerrechtswidrige verbrecherische Angriff Russlands auf die Ukraine mit hunderttausendfachem Mord und totaler Zerstörung. Eine militärische Verteidigung, die nicht verhindern kann, dass das, was verteidigt werden soll, zerstört wird. Und kein Ende in Sicht.“ Da sei es nicht verwunderlich, wenn Menschen nicht nur leiden, sondern auch resignieren, wenn so richtig keine Hoffnung auf eine bessere Welt, die doch mal möglich schien, aufkommt. „Und was tun? Rückzug ins Private? Aufgeben?“, fragen VHS und FI. Die Antwort lautet: „Nein. Wir fühlen uns herausgefordert. Wir suchen weiter nach positiven Perspektiven. Wir sind nicht optimistisch. Aber unsere Zuversicht bleibt. Die Zuversicht, dass es auch in schwierigen Zeiten Handlungsmöglichkeiten für uns gibt, für jeden von uns. Wir wollen diese aufspüren, suchen, wahrnehmen.“ Und dazu sind interessante Menschen nach Nottuln eingeladen worden, Menschen, die sich ebenfalls nicht unterkriegen lassen, die positive Perspektiven entwickeln und aufzeigen können. „Menschen, die wie wir Lust auf Zukunft haben!“ Eine detaillierte Übersicht über das Programm gibt es auf den Homepages von VHS und FI. Die Veranstaltungen beginnen jeweils 19.30 Uhr im großen Saal der Alten Amtmannei in Nottuln.
Den Anfang macht am Montag, den 16.10.2023 Professor Dr. Perry Schmidt-Leukel, Dozent für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie an der Universität Münster, mit einem Vortrag über „gemeinsame Perspektiven verschiedener Religionen“.
Am Montag, den 20.11.2023 kommt der – laut Spiegel – bekannteste deutsche Friedensaktivist Jürgen Gräßlin aus Freiburg angereist. Er liest aus seiner gerade erst erschienenen Biografie „Einschüchtern zwecklos“ vor.
Am Donnerstag, den 23.11.2023 reist aus Hamburg die Politologin und Professorin für Europastudien Hanne-Margret Birckenbach an. Ihr Vortrag: „Die Zukunft friedlich gestalten – Von der Kriegslogik zur Friedenslogik“.
Am Montag, 4.12.2023, entwickelt Philosophie-Professor Dr. Michael Quante von der Universität Münster, spannende Gedanken zur „Verantwortung für unsere Zukunft: Menschlich leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung!“
Den Abschluss gestaltet am Freitag, den 15.12.2023 der WDR-Moderator und Bestseller-Autor Jürgen Wiebicke. Er bringt sein neues Buch mit, das dann gerade erschienen ist und liest daraus vor: „Emotionale Gleichgewichtsstörung, Kleine Philosophie für verrückte Zeiten“. Dieser Abschlussabend findet im Forum des Rupert-Neudeck-Gymnasium statt und kostet 14 Euro Eintritt. Karten können nun schon online bei www.ticket-regional.de erworben werden.
„Wir wollen auch in schwierigen Zeiten nicht den Mut verlieren und die Zukunft aktiv gestalten“, freuen sich nun schon Dr. Mechtilde Boland-Theißen, Leiterin der VHS, Gabriele Mense-Viehoff, VHS und FI, und Eva Cohaus, FI, auf die Reihe. „An deren Ende sind wir hoffentlich ein Stück resilienter und wissender, wie es weiter gehen kann – mit uns ganz persönlich und mit unserem Planeten und unserer Gesellschaft.“
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