Nottuln. „Ich spreche genau die ältere Generation an. Warum? Wir haben als Rentner eine wichtige Aufgabe, die wir übernehmen müssen.“ Leidenschaftlich appellierte am Montagabend im Forum des Rupert-Neudeck-Gymnasiums die ehemalige NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn an die „Alten“, jetzt aktiv zu werden, sich ehrenamtlich mit Freude zu engagieren. Die VHS Coesfeld und die Friedensinitiative Nottuln (FI) hatten die engagierte Politikerin nach Nottuln eingeladen und setzten damit ihre Vortragsreihe „Lust auf Zukunft“ fort. Bärbel Höhn: „Das ganze Wissen, was wir haben, unsere Lebenserfahrung und das Mehr an Zeit, das sollten wir gesellschaftlich nutzen und einbringen, um zusammen und für die junge Generation aktiv zu werden. Mit großer Lust auf was Neues!“ Einfach nur noch das Rentnerdasein genießen, in dem Bewusstsein, die Krisen, die kommen werden, werden mich nicht mehr ereilen, das sei vollkommen falsch. Höhn: „Schauen wir uns doch die Klimakrise an. Wir stecken schon mittendrin. Alle paar Wochen ein Jahrhunderthochwasser allein in Europa.“ Das zeige, auch wir Alten würden noch die volle Breitseite der Klimakatastrophe erleben. Die Klimakrise sei heute schon viel weiter vorangeschritten, als Wissenschaftler dies vor 20 Jahren prognostiziert hätten. Und besonders die Menschen im Süden, die Menschen in Afrika, wo sich die ehemalige Politikerin sehr engagiert, seien die großen Leidtragenden der Klimakatastrophe. Höhn: „Diese Menschen stoßen kaum CO2 aus, erfahren aber jetzt schon die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe: Dürren, Hochwasser, Nahrungsmittelknappheit usw.
Die Probleme der Gegenwart und der Zukunft – neben der Klimakrise seien das das Artensterben, die Wasserkrise, die Vermüllung der Meere usw. ließen sich nur parteiübergreifend lösen. Das könne nicht eine Partei
In ihrem neuen Buch „Lasst uns was bewegen! Was wir jetzt für die Zukunft unserer Enkel tun können.“ listet Höhn viele Vereine, Initiative und Organisationen auf und beschreibt diese, versehen mit Links, so dass jeder etwas in seinem Bereich und in seiner Umgebung finden kann. Dazu hat sie viele Menschen aus diesen Organisationen interviewt, die sich im Alter neu auf dem Weg gemacht haben. Bärbel Höhn: „Viele interessante Menschen habe ich kennen- und schätzen gelernt. So die ehemalige Lehrerin aus Hamburg, die früher viel durch die Gegend jettete und Urlaub „all inclusive“ machte. Heute hat diese Frau viel mehr Spaß. Sie ist Klimaaktivistin und Greenpeace beigetreten, unterlässt die Reisen und organisiert stattdessen Märkte für gebrauchte Sachen.“ Oder eine Frau aus Berlin, die – nachdem sie ihr Leben lang an der Volksbühne gearbeitet hat – den Biomarkt am Prenzlauer Berg betreut. Das Organisieren dieses Marktes sei „wie ein Stück zu orchestrieren“. Diese Menschen strahlten etwas aus – die Freude an der sinnvollen Tätigkeit, die sie jetzt im Alter noch mal übernommen haben, freute sich Höhn. In Anlehnung an einen Spruch, den Höhn aus Afrika mitbrachte, endete sie ihren Vortrag: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann können die das Gesicht auch von Nottuln und das Gesicht der Welt verändern. Die nächsten 10 Jahre werden die entscheidenden sein.“
Ankündigung
Nottuln. Lust auf Zukunft. Klar. Und dann im besten Alter, um etwas zu ändern. Das meint auf jeden Fall Bärbel Höhn, gerade 72 geworden – und kämpferisch. Die VHS Coesfeld und die Friedensinitiative Nottuln (FI) haben die engagierte Politikerin nach Nottuln eingeladen und setzen damit ihre Vortragsreihe „Lust auf Zukunft“ fort. Bärbel Höhn kommt am Montag, den 2.12.2024 um 19.30 Uhr ins Forum des Rupert-Neudeck-Gymnasiums Nottuln und bringt ihr neustes Buch mich: „Lasst uns was bewegen! Was wir jetzt für die Zukunft unserer Enkel tun können.“ Der Eintritt als Spenden beträgt 5 oder 10 Euro. Wer die couragierte Frau kennt, weiß, dass sie nicht viel vorlesen wird, sondern sie wir erzählen, motivieren, Impulse setzen und Tipps geben. Jeder wird motiviert nach Hause gehen und weiß etwas mehr, was er/sie persönlich für den Umweltschutz tun kann – ab morgen.
Die ehemalige grüne NRW-Umweltministerin ist die Stimme einer Generation, die schon so viele gesellschaftliche Veränderungen erreicht hat: für Gleichberechtigung, für Umweltschutz. Jetzt ist diese Generation im Rentenalter – und kann noch viel bewegen. Denn allzu oft wird die große Kompetenz und beachtliche Energie älterer Menschen unterschätzt – aktiver Klima- und Umweltschutz ist nicht vom Alter abhängig. „Kämpfen wir“, sagt Bärbel Höhn, „für unsere Kinder und Enkel, für die Zukunft, für uns! Mit unserem Einsatz können wir nicht nur einen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten, sondern auch unser eigenes Leben mit Energie und Sinn füllen. Bringen wir die Generationen zusammen und machen wir uns gemeinsam stark für eine lebenswerte Erde!“ Das Buch ist ein Inspirations-Buch auf Augenhöhe: Motivation und Handlungsimpulse für aktiven Klimaschutz, Blumenwiesen pflanzen, Initiativen gründen, politisch aktiv werden. Alle haben noch unendlich viele Möglichkeiten die Welt ein kleines bisschen zu verbessern. www.fi-nottuln.de
Montag, 2. Dezember 2024 | 19.30 Uhr Nottuln | Forum| Rupert-Neudeck-Gymnasium | St. Amand-Montrond-Str. 1 Abendkasse 5 Euro