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Beitragsarchiv

7. Dezember 2021

Mali-Einsatz beenden. Neue Sicherheitspolitik

Den Einsatz in Mali schnell beenden.  Krieg gegen den Terror ist gescheitert. Eine andere Sicherheitspolitik ist nötig! 

30. Vortrag von Andreas Zumach bei der FI Nottuln – Videokonferenz mit fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Nottuln.  „In keinem einzigen Fall wurden die proklamierten Ziele im  sogenannten Krieg gegen den Terror erreicht. Und schon gar nicht eine nachhaltige Befriedung der jeweiligen Konflikte durch Überwindung ihrer politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder anderweitigen Ursachen.“ Eine vernichtende Kritik stand am Ende der Analyse von Andreas Zumach, Journalist und Autor zahlreicher Bücher.  Die Friedensinitiative Nottuln (FI) hatte den Experten für internationale Politik  zum 30. Mal nun schon eingeladen. Angesichts der Corona-Krise fand die Veranstaltung per Videokonferenz statt. 96 Bürgerinnen und Bürger nahmen teil – Nottulner, aber auch viele aus der ganzen Bundesrepublik.  

„Stabilisierung, Frieden, Wiederaufbau, Demokratie, Rechtsstaat, Menschen- und Frauenrechte“ –  mit ähnlichen und teilweise noch weiterreichenden Zielsetzungen wurden fast alle Militärinterventionen und Kriege seit Ende des Ost-West-Konfliktes und insbesondere seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 Jahre begründet, so Zumach. Sei es in Tschetschenien, Afghanistan, Somalia, Irak und nun in Mali. Ohne Erfolg. In einigen Fällen wirkten die militärischen Interventionen sogar kontraproduktiv und führten statt zur angestrebten Schwächung oder gar Vernichtung der jeweils bekämpften Gruppierungen zu ihrer Stärkung. So jetzt in Afghanistan, wo die Bundeswehr 20 Jahre lang im Einsatz war.  Ausführlich ging Zumach auf die Ursachen und Krisen in den Ländern Nordafrikas und im Nahen und Mittleren Osten ein.  Beeindruckend  zeichnete er einen „Krisenbogen“, der von Marokko über die ganzen Maghreb-Staaten Nordafrikas bis nach Ägypten geht und dann weiter über den Nahen und Mittleren Osten bis nach Afghanistan und Pakistan reicht. Zumach: „Die meisten Gewaltkonflikte nach 1945 fanden hier statt.“ Hier seien die meisten „gescheiteten Staaten“. 95 Prozent aller Terroranschläge fänden in diesem „Krisenbogen“ statt. 95 Prozent der Opfer seien Muslime. Fast alle Flüchtlinge auf der Welt kommen aus dieser Krisenregion. Und warum? Zumach: „Unsere Geschichte holt uns nun ein. Es fliegen uns nun 300 Jahre europäische und osmanische Kolonialgeschichte um die Ohren!“ Auch aufgrund dieser Kolonialherrschaft hätten die Staaten dieser Krisenregion nicht die Grundstabilität erreicht, die in den westlichen Industriestaaten der Leben der Menschen sicher und demokratisch gemacht hätten. Der Aufbau nationaler Identitäten, die Einigung über zwischenstaatliche Grenzen und die Entwicklung einer sozioökonomischen Grundsicherung der Menschen – diese Errungenschaften des Westens müssten die Staaten im Krisenbogen dringend und schnell nachholen. Das sei nur mit westlicher Hilfe möglich – nicht mit Krieg und Militär.  Und nun drohe nach der Niederlage  in und nach dem Abzug des Westens aus Afghanistan auch in Mali ein Desaster. Zumach: „Die Intervention Frankreichs hat das größte Rekrutierungspotenzial für die radikalislamischen und potenziell terrorbereiten Gruppierungen in ganz Nordwestafrika.“  Dass sich die Bundeswehr daran beteilige, sei falsch und würde – wie in Afghanistan – nicht erfolgreich enden. Schon jetzt werde in der Bundespolitik die Kritik laut. Und eine Mandatsverlängerung der Bundeswehr würde kontrovers diskutiert. Der Putsch in Mali und auch der von den neuen Machthabern angeforderter Einsatz der berüchtigten Söldner der Wagner-Truppe machten das Land weiter unsicher und den Einsatz deutscher Soldaten sehr gefährlich. Zu befürchten seien auch tödliche  Anschläge und Angriffe auf die deutschen Soldaten.  Das Mandat sollte nicht verlängert werden. Eine neue Außenpolitik sei notwendig, die die Krisenstaaten langfristig eine Entwicklung wie im Westen ermöglicht. Das wäre eine große Aufgabe.  Zumach: „Und im Moment muss der Westen alles tun, damit in Afghanistan in diesem Winter nicht die Menschen verhungern.“ Humanitäre Überlebenshilfe sei nötig, ohne diese an Bedingungen zu knüpfen.

Kategorie: Afghanistan, Allgemein

1. Dezember 2021

Von Afghanistan bis Mali

Andreas Zumach

Der gescheiterte Krieg gegen den Terror und die friedenspolitischen Alternativen

Video-Vortrag mit Andreas Zumach (Zoom-Zugang siehe unten)

6. Dezember 2021 19:30 Uhr

   Ehemaliger Schweiz-und UNO-Korrespondent für die Tageszeitung (taz)

         

Andreas Zumach ist Journalist und Buchautor und lebt in Berlin. Von 1988 bis 2020 war er UNO- und Schweiz-Korrespondent für die TAZ und andere Print-, Hörfunk- und Fernsehmedien in Genf. Beim letzten Video-Vortrag waren – so die FI – über 360 Menschen aus Nottuln und aus ganz Deutschland zugeschaltet. Ebenso viele klickten den Vortrag später an, was auch bei dem neuen Vortrag möglich ist (über den Youtube-Kanal der FI).

Droht nun, nach der Niederlage  in und  nach dem Abzug des Westens aus Afghanistan auch in Mali ein Desaster? Dieser Frage wird Zumach nachgehen.  Seine Analyse und Bewertung des Afghanistan-Krieges sind eindeutig: Der Krieg gegen den Terror ist gescheitert. Und nicht nur das. Er war – gemessen an den Zielen – kontraproduktiv.  Auch das nachgeschobene Ziel, in bislang diktatorisch regierten Staaten Freiheit, Menschenrechte und Demokratie durchzusetzen, sei verfehlt worden. Was sind die Gründe für das Scheitern? Und was wären die Alternativen?  In gewohnter scharfer Analyse wird Zumach dies herausarbeiten, um sich dann dem Krieg in Mali zuzuwenden. Was passiert in Mali? Wird Mali ein neues Afghanistan?  Wie wird der Krieg dort enden?  Was sind Perspektiven? Viele Fragen, auf die Andreas Zumach versucht Antworten zu geben.

Zugang zur Videokonferenz:

https://us02web.zoom.us/j/81860723370?pwd=Z2gySjRXMUtOODlJc0ZvYXRnUnJBdz09

Meeting-ID: 818 6072 3370         Kenncode: Zumach

Kategorie: Afghanistan

27. November 2021

Ein beeindruckender Abend

„Vater hat nie geschossen!“

Nottuln. Der Zweite Weltkrieg ist noch nicht vorbei. Wie sehr dieser Krieg auch heute noch die Familien beschäftigt, wie sehr gerade auch die Nachkriegsgeneration – die in der 1950er und 1960er Jahren Geborenen – von den Kriegserzählungen in ihren Familien berührt sind, das wurde am Donnerstagabend in der Alten Amtmannei deutlich.  Im Rahmen der Novembertage hatten das Komitee für Städtepartnerschaft Nottuln e.V. und die Friedensinitiative Nottuln e.V. den Autor Michel Hülskemper aus Gescher eingeladen, der aus seinem neuen Buch „Vater hat nie geschossen“ vorlas und Familiengeschichten aus dem Krieg und der Zeit danach lebendig werden ließ. Hülskemper berichtete von seinem Vater, der sich schon früh zur Luftwaffe der Wehrmacht meldete, von seinem Onkel Bernd, der erst Jahre nach 45 aus russischer Kriegsgefangenschaft als gebrochener Mann heimkehrte, von Onkel Hans, der nie wieder über den Krieg sprach und erst durch Fotos zu erkennen gab, dass er als Offizier der Wehrmacht an der Einkesselung und Belagerung von Leningrad (heute St. Petersburg) teilnahm, und von Onkel Addi, der als Ingenieur in Essen (in der „Kanonenstadt“) bei Krupp daran mitwirkte, riesige Geschütze zu konstruieren, mit der die Wehrmacht in Nord-Dänemark und Süd-Norwegen die Meerenge und den Zugang zur Ostsee „bestreichen“ konnte. Ihnen allen ist gemein: Sie sprachen, wenn überhaupt, nur kaum über den Krieg, erst recht nicht darüber, wie sie ihn erlebt und erlitten und was sie getan hatten. Michel Hülskemper mochte sich nicht mit dem Schweigen oder mit den gängigen Narrativen („Wir haben nicht geschossen!“) der Männer seiner Familie abfinden und begann zu recherchieren. So brachten ihn Fotos von Onkel Hans auf die Spur nach St. Petersburg. Die Briefe seines Onkels an dessen Vater klangen harmlos: „Uns geht es hier gut. Für uns wird alles getan. Wir liegen immer noch am selben Platz. Ich gedenke auch den nächsten Winter noch hier zuzubringen.“ Michel Hülskemper studierte intensiv die Rolle Leningrads im Zweiten Weltkrieg und erfuhr: Diese Millionenstadt wurde durch die Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs eingekesselt. 28 Monate lang. Schätzungen gehen von etwa 1,1 Millionen Menschen aus, die infolge der Blockade ihr Leben verloren. Die meisten dieser Opfer verhungerten. Die Einschließung der Stadt durch die deutschen Truppen mit dem Ziel, die Leningrader Bevölkerung systematisch verhungern zu lassen, gilt als eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht während des Kriegs gegen die Sowjetunion. Unregelmäßiges Beschießen der Stadt sollte die Bevölkerung mürbe machen. Sein Onkel Hans war bei der Artillerie. Hülskemper: „Wie es ihm wohl dabei ging. War er stolz, dabei zu sein? Oder war er geknickt, was es ihm peinlich? Egal? War er gerne Soldat? Fand er Hitler gut? Hatte er Glücksgefühle, wenn er das Abschießen der Kanonen befahl?“ Ausführlich schildert Hülskemper in einer weiteren Geschichte die Auseinandersetzung mit seinem Vater, der eine Junkers JU 87 flog. Als kleiner Junge hörte Hülskemper nur Positives und Harmloses, dass in Dänemark die Milch viel fetter sei und dass die Donau aus der Luft so schön blau schimmerte. Erst später erzählte der Vater offener von seinen Erlebnissen. Zusammen sahen sich beide in den 1970er Jahren Kriegsdokumentationen im Fernsehen an. Sein Vater berichtete von seinen Flugeinsätzen. In einem richtigen Luftgefecht verwickelt wurde er allerdings nie – sagte er. Wortlos sah er die Berichte der Wochenschau über die Luftkämpfe, zuweilen stöhnte er, seufzte. Oft entfuhr ihn an diesen Abenden dann nur ein Satz, leise vor sich hinsagend: „Dieser Scheißkrieg!“ Der Autor zog mit seinen Geschichten die rund 25 Zuhörerinnen und Zuhörer in seinen Bann, mit seiner ruhigen Art diese vorzutragen, sitzend, lesend, zwischendurch dann stehend ohne Mikrofon bereit, Zusammenhänge zu erklären. Das anschließende Gespräch zeigte deutlich, wie sehr er beim Publikum Saiten zum Schwingen gebracht hatte. Geschichten aus den eigenen Familien wurden erzählt. Parallelen wurden überdeutlich. Das Schweigen der Väter, die positiven Berichte vom Kriegseinsatz, aber auch das Leiden der Kriegsteilnehmer – bis zum Schluss. Hülskemper: „Ich meine, mein Vater – ohne, dass er dies so ausdrückte – schämte sich letztlich, an diesem Krieg teilgenommen zu haben. Schämte sich auch als Christ. Der Krieg war ein Verbrechen!“

Foto: Berührt und gebannt hörte das Publikum dem Autor Michel Hülskemper zu. Oftmals gingen die Gedanken dann in die eigene Familie, zu den eigenen Eltern und deren Kriegserfahrungen und -berichte.

Kategorie: Erinnern, Versöhnung, Frieden

26. November 2021

Baumberge Energie – Vortrag

  • Die Mitmachgemeinschaft    

Nottuln/Havixbeck/Billerbeck. „Ich mach mit!“  Rund 80 Bürgerinnen und Bürger aus Billerbeck, Havixbeck und Nottuln wollen in der neu gegründeten Organisation „Baumberge Energie“ (BE) aktiv werden. Alle sind nun zu einer Informationsveranstaltung per Videokonferenz (Zoom) am Mittwoch, den 1.12. um 19 Uhr eingeladen. Auch weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger sind willkommen. Den Zugang erhält man per Mail  (an info@baumberge-energie.de) oder über die Internetseite  www.baumberge-energie.de

Heinz Böer wird die Möglichkeiten des Mitmachens vorstellen. In erster Linie werden sich Bürgerinnen und Bürger dafür interessieren, sich an Bürgerenergie-Projekte zu beteiligen und hier zu investieren. Wie dies möglich ist, wird Böer erläutern. Mehrere Fotovoltaik- und Windkraftprojekte sind in der Baumbergeregion in der Pipeline. Allerdings wird es noch etwas dauern, bis diese realisiert werden können. Gespräche werden zurzeit geführt. Bei der Umsetzung möglicher Vorhaben kooperiert BE  mit der fairPla.net eG, einer internationalen Genossenschaft für Klima, Energie und Entwicklung mit Sitz in Münster. So werden Aufwand und Kosten gering gehalten, gleichzeitig Expertise geteilt und vermehrt. Bürgerinnen und Bürger, die an einer Beteiligung bei genossenschaftlichen Energieprojekten vor Ort  interessiert sind, können sich schon mal auf eine Liste setzen lassen. Gewünscht und möglich ist auch das aktive Engagement von neuen Mitgliedern. Eine Vielzahl an Aufgaben wird in der Info-Konferenz vorgestellt: Recherche, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit usw.  Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, per Fragebogen ihre Kompetenzen und Möglichkeiten des Engagements mitzuteilen.

Der Fragebogen und nach der Veranstaltung auch der Vortrag werden  auf der Internetseite der BE zu finden sein.             www.baumberge-energie.de     www.fairpla.net 

Robert Hülsbusch

Fotos:

Beantwortet gerne Fragen und nimmt Anmeldungen zur Mitarbeit und zur späteren Beteiligung entgegen: Heinz Böer  (02509-274)

Kategorie: Bürgerenergie

18. November 2021

„Vater hat nie geschossen“

Familiengeschichten aus dem Krieg und der Zeit danach

Autorenlesung mit Michel Hülskemper

Donnerstag, 25. 11 2021, 19:30, Alte Amtmannei

Nottuln. Ende März 1945 war für das Dorf Nottuln der Krieg vorbei. Britische und amerikanische Truppen erreichten die Baumberge. 75 Jahre ist das her. Aus diesem Anlass laden das Komitee für Städtepartnerschaft der Gemeinde Nottuln e.V. und die Friedensinitiative Nottuln (FI) zu einer Lesung ein, die sich in besonderer Weise dem Thema Zweiter Weltkrieg nähert: „Vater hat nie geschossen“. So lautet ein Satz, der in vielen Familien an die nächste Generation weitergegeben wird. So heißt auch das neue Buch von Michel Hülskemper, freier Autor aus Gescher.

„Unsere Väter und Großväter waren Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Darüber gibt es in fast jeder Familie Geschichten, die immer wieder erzählt werden. Die meisten handeln von Hunger und Gefangenschaft, Kälte und Entbehrungen in der Zeit danach. Aber was war vorher?“ Michel Hülskemperist dieser Frage nachgegangen. Er befragte nicht nur Vater und Mutter, Onkel und Tanten, sondern auch viele andere Menschen, die den Krieg selbst erlebt hatten. Sie übergaben ihm Fotos und Dokumente, Orden und Ausweise, Briefe und andere Erinnerungsstücke. Er recherchierte weiter. „Aber am wichtigsten und eindrucksvollsten waren meine Gespräche mit den Zeitzeugen“, resümiert der 63-jährige Autor. Im vergangenen Herbst ist sein Buch erschienen.

„Eine Spurensuche in zwölf Erzählungen über den Krieg und die Zeit danach“, so könnte der Untertitel heißen. Diese Erzählungen sind „eine vorsichtige Annäherung an den Gedanken, dass unsere Väter und Großväter vielleicht nicht nur Opfer waren. Sie hatten ein Gewehr in der Hand, sie brachten Kanonen in Stellung, führten Befehle aus. Die Wehrmacht, in der sie dienten, eroberte andere Länder und brachte Leid und Tod.“ Dieser Gedanke sei schmerzlich, so der Autor, und doch eine Seite in ihrer Biografie. Die Geschichten und Legenden aus der großen Familie des Autors seien einmalig und doch typisch für die „Generation Krieg“. Das gelte nicht nur für das Schicksal der Soldaten, sondern auch für die Frauen und Mütter dieser Zeit.   

„Wir laden alle Interessierten herzlich ein“, sagte Robert Hülsbusch bei der Vorstellung des Programms. Der Sprecher der Friedensinitiative Nottuln äußerte sich überzeugt: „Das Thema spricht bestimmt viele Menschen an, denn die Folgen des Zweiten Weltkrieges wirken in vielen Familien bis heute nach.“  Der Eintritt ist frei.

www.chodziez.de   www.fi-nottuln.de

Kategorie: Allgemein, Erinnern, Versöhnung, Frieden

11. November 2021

Lieder der Verfolgten

 „Eine positive Erinnerungskultur“

Liederabend der FI im kath. Pfarrheim (((Aussschnitte aus dem Programm siehe unten)))

„Die Auslöschung war das Ziel der Vernichtungslager. Zu den verzweifelten Versuchen, sich das Mensch-Sein nicht nehmen zu lassen, gehörte das Musikmachen. Ja, in den Lagern und Ghettos wurde auch gesungen und musiziert.“ Mit diesen Worten eröffnete Jürgen Hilgers-Silberberg von der Friedensinitiative Nottuln (FI) einen beeindruckenden Liederabend im Rahmen der Nottulner Novembertage. Rund 30 Bürgerinnen und Bürger fanden sich am Mittwochabend im Katholischen Pfarrheim ein, um „Lieder der Verfolgten“ zu hören. Jonas Hölting und Tassilo Rinecker, zwei junge Musiker aus Münster und Köln, trugen Lieder von Holocaust-Opfern und Überlebenden vor. Grundlage ihres Programms war das Buch „Träumen von Freiheit“, dass die Vortragenden selbst herausgebracht haben. Gleich zu Beginn des Buches  liest man einen Satz, der einem den Atem stocken lässt: „Bisweilen wurde bis in die Gaskammern von Auschwitz-Birkenau gesungen“. Fatal und fatal falsch wäre es jedoch anzunehmen, das Leben in den Lagern und Ghettos sei deshalb wohl nicht so schlimm gewesen: „Am Ende verstummten alle Lieder. Die Menschen starben einen  grauenvollen Tod, ohne – wunderbar von guten Mächten geborgen zu sein.“   Jonas Hölting brachte das Ziel des Programmes auf den Punkt: „Sich mit Interesse statt mit Scham und Schuld der Vergangenheit nähern. Uns geht es um drei Sachen: Musik, Erzählungen und Erinnerungen.“ Bei den „Lagerliedern“, die Jonas Hölting und Tassilo Rinecker mit Gesang, Gitarren, Percussion und einer Violine auf die Bühne brachten, handelte es sich um zwei Arten von Stücken: solche, die in Konzen­trationslagern komponiert worden waren, und solche, die zwar außerhalb der Lager entstanden waren, aber von den Gefangenen gesungen und gespielt wurden.  Den Beginn machte das 1933 verfasste Lied „Moorsoldaten“, das zu den bekanntesten Lagerliedern zählt. Das humoristische Lied „Naja“ zeigte eine andere Seite der Häftlingsmusik. Es handelt von einem im Konzentrationslager gefangenen Clown, dem nichts so gelingt, wie er es möchte. „Humor war damals auch eine Bewältigungsmethode“, erzählte Jonas Hölting. Nicht alle Häftlinge fanden jedoch Trost in der Musik. Viele empfanden besonders humorvolle Lieder als grausame Ironie oder Romantisierung der Verhältnisse. Mit viel Feingefühl und professioneller Musikalität trugen die Musiker weitere Lieder vor, spielten Lieder von Juden, Sinti und Roma, Jugendbewegungen, politisch Verfolgten, Zeugen Jehovas sowie in Konzentrationslagern entstandene Lieder und erzählten die  Geschichten der Lieder und ihrer Komponisten und gedachten so der Opfer des Nationalsozialismus,  setzten ein Zeichen für eine positive Erinnerungskultur. Getragen von der jüngeren Generation. Dass gerade dies wichtig und erfreulich sei, darauf hatte Jürgen Hilgers-Silberberg in der Begrüßung schon hingewiesen. Einen Tag vorher hätten Schülerinnen und Schüler der Liebfrauen-Schule die Gedenkviertelstunde aus Anlass der Pogromnacht 1938 organisiert und durchgeführt. Hilgers-Silberberg: „Ein Zeichen, das uns Hoffnung machen darf!“

mehr: https://lieder-von-verfolgten.de

Foto: Jonas Höltig und Tassilo Rinecker erzählten die  Geschichten der Lieder und ihrer Komponisten und sprachen über die Rolle der Musik für die Verfolgten.

Ausschnitte aus dem Programm

Kategorie: Erinnern, Versöhnung, Frieden

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