Wie kann eine drei Grad wärmere Welt verhindert werden.
Nottuln. Das Seminar der Friedensinitiative Nottuln (FI) mit dem Titel „3 Grad mehr – ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern“ wurde nun am letzten Montag beendet. Heinz Böer stellte das letzte Kapitel vor. „Die Menschen müssen wissen, was auf sie zukommt! Lösungsansätze, ihre Finanzierbarkeit und die Macht der Zivilgesellschaft“. Böer: „Gelernt haben wir: Drei Grad mehr bedeuten eine Welt, wie wir sie uns nicht vorstellen wollen: In vielen Regionen wird die Landwirtschaft an ihre Grenzen kommen, Hunger und Durst werden zum Alltag. Hunderte Millionen Klimaflüchtlinge werden sich auf den Weg machen. Die globalen materiellen Schäden werden über 7 Billionen Euro betragen – pro Jahr!“ Dabei werde sich jenseits der jetzt schon erreichten Klimaerwärmung das Problem bis 2050 verschärfen – durch zwei Milliarden Menschen mehr auf der Welt, durch den wirtschaftlichen Aufstieg von weiteren 2 Milliarden Menschen und durch eine Verdopplung des Weltsozialproduktes.
Einige Vorträge sind auch auf den Youtube-Kanal der FI zu sehen.
Es gelte nun und schnell zu handeln. Neben dem Ausbau regenerativer Energien gibt es – so das Seminar – fünf naturbasierte Maßnahmen, die die schlimmsten Folgen abmindern könnten: Stopp der Regenwaldabholzung, Aufforstung von 350 Milliarden Bäumen in den Tropen und Subtropen, weltweite Wiedervernässung der trockengelegten Moore, hohe Humusanreicherung auf Agrarflächen und eine Rückkehr zum Holzbau (als Zement- und Stahlersatz). Ausführlich stellte Böer diese Ansätze – bisher wenig in der Öffentlichkeit diskutiert – vor. Die Einzelheiten können auf der FI-Homepage nachgelesen werden.
Böer: „Gerade hier im ländlichen Raum gibt es eine Reihe von klimaschützenden Möglichkeiten, die noch nicht ins Auge gefasst wurden. Die FI wird für diese in den kommenden Monaten werben. Dazu zähle auch in Nottuln dieser Vorschlag:
Beim Hausbauen sollten zunehmend Vorschriften zur Holzbauweise erlassen werden. Neubauten sollten (fast) nur noch als kleine barrierefreie Wohnungen für ältere Personen zugelassen werden, damit sie ihre zu großen Häuser für junge Familien leicht aufgeben können. So wenig Neubau wie möglich! Heinz Böer zum Abschluss: „Eine Welt mit drei Grad mehr nicht zuzulassen, das haben wir alle noch in der Hand!“